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Minimal-invasive Therapie

TULA® bei Blasentumoren

Gute Alternative für betroffene Altersgruppe – Dr. Behm zur TULA-Lasertherapie bei Blasentumoren

news behmHerr Dr. med. Arne Behm arbeitet bereits seit über 15 Jahren als Urologe. Seine Praxis, direkt an der berühmten Frankfurter Fressgass, mit dem passenden Namen „MainUrologe“ leitet er seit 2012. Zusammen mit seinen Kollegen bietet er dort die gesamte Bandbreite der ambulanten Urologie an, mit einem Schwerpunkt auf der urologischen Krebsbehandlung. Seit neuestem gehört zu seinem Behandlungsportfolio auch die TULA-Lasertherapie bei Blasentumoren.

 

  1. Herr Dr. Behm, das Wort Urologe wird oftmals als „Männerarzt“ fehlinterpretiert. Erklären Sie uns kurz, was Ihr Fachgebiet tatsächlich umfasst?

Als Urologen sind wir Ansprechpartner für alle Organe und Beschwerden innerhalb unseres Fachgebietes. Dies sind die Nieren, die Harnleiter, die Blase, die Harnröhre und beim Mann natürlich auch Prostata, Hoden und Penis.

An dieser Aufzählung sieht man jedoch schon, dass natürlich auch Frauen zu unseren Patienten gehören.

 

  1. Blasentumore gehören zu den urologischen Erkrankungen, die sowohl Männer als auch Frauen betreffen können. Was sind die Risikofaktoren und Symptome?

Typische Risikofaktoren für Blasentumore sind das Rauchen, das Arbeiten mit bestimmten chemischen Stoffen oder auch chronische (dauerhafte) Entzündungen in der Blase. Dies kann durch Infektionen geschehen, aber auch durch dauerhaftes Tragen von Kathetern.

Ein Frühwarnsymptom ist Blut im Urin. Einige Patienten berichten über einen ausgeprägten und häufigen Drang zum Wasserlassen, ohne dass z.B. Bakterien als Ursache der Beschwerden nachgewiesen werden können. Zum Dritten kann im Rahmen einer Ultraschalluntersuchung bei gefüllter Blase manchmal schon eine Auffälligkeit der Blase erkannt werden.

Wir versuchen, durch Aufklärung und Information unsere Patienten auf dieses Risiko aufmerksam zu machen.

 

  1. Männer erkranken deutlich häufiger an Blasenkrebs. In den letzten Jahren geht die Anzahl der Neuerkrankungen bei Männern jedoch zurück, während sie bei den Frauen zunimmt. Haben Sie eine Vermutung, woran das liegen könnte?

Das Durchschnittsalter der Erkrankten liegt über dem siebzigsten Lebensjahr. Der Trend, dass bei Frauen vermehrt Blasentumore festgestellt werden, ist möglicherweise auf den kulturellen Wandel zurückzuführen. So sind die Frauen im Altersgipfel vermutlich beruflich bereits in Bereichen tätig gewesen, in denen sie Kontakt zu chemischen Stoffen hatten, die das Risiko dieser Krebserkrankung erhöhen. Des Weiteren hat der Anteil der Frauen, die rauchen, zugenommen. In 2018 waren es fast 21%, bei Männern noch leicht mehr mit 27%. Dieses Verhältnis hat sich in den letzten Jahrzehnten immer weiter angenähert.

 

  1. Sie haben einen Patienten, bei dem der Verdacht auf Blasenkrebs besteht. Wie stellen Sie die Diagnose?

Wenn wir den Verdacht auf einen Blasentumor haben oder diesen ausschließen möchten, können wir sehr gut mit einer Blasenspiegelung Gewissheit bekommen. Hierzu gehen wir mit einem weichen, dünnen und flexiblen Endoskop über die Harnröhre in die Blase. Dies ist problemfrei in örtlicher Betäubung möglich, da dies ein sehr schonendes Verfahren geworden ist.

Hier können wir in einer optischen Vergrößerung die Schleimhaut der Blase von innen her beurteilen. Wenn wir einen auffälligen Bereich sehen, nehmen wir normalerweise direkt eine kleine Probe, damit diese weiter untersucht werden kann.

 

  1. Welche Ergebnisse können bei dieser Untersuchung herauskommen?

Häufig finden wir eine chronische Entzündung der Blase, die wir im Weiteren regelmäßig beurteilen. Gelegentlich finden wir jedoch auch einen Blasenkrebs. Erfreulicherweise ist dieser in den meisten Fällen noch oberflächlich und kann dann sehr gut weiter behandelt werden.

Diese oberflächlichen Tumoren kommen jedoch häufig wieder und müssen dann jeweils entfernt werden. Und dies kann für die betroffenen Patienten dann auch anstrengend werden mit Krankenhausaufenthalten und Narkosen. Wenn wir die Art des Tumors schon kennen und in der Blasenspiegelung ein ähnlicher Befund wie der Vorbefund auftritt, kann man diesen heutzutage mit dem modernen TULA-Laserverfahren (Trans-Urethrale Laserablation) in örtlicher Betäubung und ambulant außerhalb des Krankenhauses behandeln.

 

  1. Ist diese TULA-Lasertherapie für alle Blasentumoren geeignet?

Das Laserverfahren eignet sich ausschließlich für nicht-muskelinvasive Blasentumoren, also für jene, die noch nicht mit der Blasenmuskulatur verwachsen sind. Da die Beurteilung der Eindringtiefe beim ersten Auftreten des Tumors wichtig ist, verwenden wir bei der ersten Behandlung die TURB (transurethralen Resektion der Blase – endoskopische Entfernung des Tumors mit einer Elektroschlinge). Ist der Tumor bereits mit der Blasenmuskulatur verwachsen, sind meist weiterführende Operationen notwendig. Oberflächliche Blasentumoren, die nicht stark verändert sind, jedoch gerne wiederkommen, sind sehr gut geeignet, um mit dem Laserverfahren behandelt zu werden.

 

  1. Rund 75% der diagnostizierten Blasentumore sind noch nicht mit dem Muskel verwachsen. Welche Besonderheiten sehen Sie hier in der TULA-Lasertherapie?

Gerade Patienten, die „ihren“ Tumor kennen und wissen, welches Stadium er wahrscheinlich haben wird, kann die Lasertherapie eine gute Alternative sein. Der Tumor muss dann nicht in Narkose, im Krankenhaus, entfernt werden. Die Lasertherapie bietet diesen Patienten eine Alternative, bei der die Behandlung ambulant und in örtlicher Betäubung stattfinden kann. Dies ist gerade in der betroffenen Altersgruppe relevant.

 

  1. Wie lange dauert die Behandlung und wie ist das weitere Vorgehen nach dem Laserverfahren?

Je nach Größe des Befundes in der Blase dauert der Eingriff zwischen 15 und 45 Minuten. Im Anschluss schauen wir, dass es unseren Patienten gut geht und sie problemfrei den Weg nach Hause antreten können. Am Tag der Behandlung sollten sie viel Flüssigkeit zu sich nehmen, um die Blase gut durchzuspülen. Am Folgetag sprechen wir miteinander und erkundigen uns, dass alles wie erwartet und in Ordnung ist. Meist besteht ein leichtes Brennen der Harnröhre, das mit der Einnahme von Ibuprofen sehr gut zu behandeln ist. Im Weiteren findet wieder die normale Therapie oder Nachsorge statt, durch uns oder den zuweisenden Urologen, wenn wir „nur“ den Eingriff durchführen.

 

Weitere Informationen finden Sie unter: https://www.mainurologe.de/